Augen, Nase, Ohren

Augen

Aufgrund der Größe der Augen kann der Esel auch bei Dämmerung gut sehen. Nachts orientiert er sich dagegen mit seinem Geruchs- und Hörsinn. Die Augen liegen bei Esel, wie bei allen Fluchttieren an den Seiten. Dies hat den Vorteil dass er ein sehr großes Sehfeld hat um Fressfeinde frühzeitig zu erkennen. Er kann deshalb allerdings nur in einem kleinen Bereich wo sich das Sichtfeld vom linken und rechten Auge überschneidet dreidimensional sehen. Unmittelbar vor seiner Schnauze und hinter sich hat er jeweils einen Bereich in dem er nichts sehen kann. Insgesamt hat er ein Sichtfeld von etwa 340 Grad, beim Menschen sind es 180 Grad (und 60 Grad nach oben und 70 Grad nach unten).
Mit etwas Übung erkennt man an den Augen auch das Befinden des Esels.
Die Augen sind sehr ausdrucksstark, auch an ihnen kann man die ➚ Stimmung eines Esels erkennen.

Esel können die Farben gelb, grün und blau unterscheiden.

Farbspektrum Esel:
Farbspektrum Mensch:

Wie sehen Esel jetzt ein rotes T-Shirt? Letztlich entspricht die Tatsache dass sie kein Rot sehen können der Rotblindheit beim Menschen (Protanopie). Diesen Menschen fehlt entweder das Zäpfchen für Rot oder die Sehschwäche ist genetisch bedingt. Sie sehen also dichromatisch, also nur 2 Farbe, blau und grün. Menschen mit dieser Sehschwäche können damit Grün nicht von Rot unterscheiden, sehen also Rot als dunkelgraues Gelblich-Grün . (Siehe z.B. hier). Esel ist es also z.B. egal ob sie einen roten oder grünen Apfel fressen. Wenn ein Mensch mit einem roten T – Shirt über eine gründe Wiese geht dürften sie also nur schwer zwischen dem T-Shirt und der Wiese unterscheiden können, sie sehen von dem Menschen dann vor allem Kopf und Extremitäten. Rote oder Grüne Äpfel sind damit auch nicht unterscheidbar. Eine rote (giftige?) Beere? Sieht aus die die Blätter drum herum. Ein roter Fliegenpilz, naja, riecht halt anders, mehr nicht.

In der Wikipedia sind Beispielbilder dazu:

 Ohne Rot – Grün – Schwäche:

Mit Rot – Grün – Schwäche

Übrigens sehen Menschen mit dieser Sehstörung bei Dämmerung besser, genau wie es Esel tun.

Der Vollständigkeit halber sei erwähnt dass im Internet manchmal behauptet wird Menschen (und Pferde) mit Protanopie würden Rottöne aus Grautöne wahrnehmen. Am gängigsten ist aber die hier dargestellte Aussage.

Quellen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Protanopie
http://www.vischeck.com/vischeck/
https://www.welt.de/kmpkt/article159112724/Wie-farbenblinde-Menschen-die-Welt-sehen.html
https://en.wikipedia.org/wiki/Color_blindness#Protanopia
https://www.vetmeduni.ac.at/hochschulschriften/bakk-pferdewissen/AC10495837.pdf u.a.

Nase

Esel haben einen sehr guten Geruchssinn. Nach dem Einatmen gelangt die Luft zur Riechschleimhaut die Geruchsrezeptoren enthält. Die Geruchsmoleküle in der Luft werden dort aufgelöst und lösen chemische Erregungen aus. Diese elektrischen Impulse werden an das Gehirn weitergeleitet.

Untereinander erkennen sie sich vor allem am Geruch. Auch die Bindung zwischen Fohlen und Mutter basiert darauf. Feinde werden ebenfalls mit über den Geruch identifiziert.

Esel können aber nicht nur mit der Nase riechen. Am Gaumen befindet sich das sogenannte Jacobsonsche Organ. Auch damit kann er Gerüche wahrnehmen. Beim sogenannten ➚ Flehmen reckt er den Kopf in die Höhe, öffnet sein Maul und verschließt seine Nase mit der Oberlippe. So werden Gerüche wahrgenommen die mit der Nase nicht wahrzunehmen sind, z.B. der Geruch rossiger Stuten.

Ohren

Der sehr ausgeprägte Gehörsinn dient der Wahrnehmung von Fressfeinden und der Kommunikation untereinander. Die Schallwellen gelangen durch den Gehörgang zum Trommelfell  und von dort zu den Gehörknöchelchen (Hammer, Amboss, Steigbügel). Der Steigbügel leitet die Schwingungen zur Hörschnecke weiter in der sich eine Flüssigkeit befindet. Diese Flüssigkeit wird durch den Steigbügel zusammengepresst. Die daraus entstehende Welle gelangt an Haarzellen wo sie in elektrische Impulse umgewandelt und zum Gehirn weitergeleitet werden.

Esel können auch verschiedene Laute vom Menschen unterscheiden und so z.B. auch auf ihren Namen hören. Die feinen Haare im Ohr halten kleine Insekten und Schmutz vom Innenohr fern.

Ein Esel kann die Ohren in fast alle Richtungen unabhängig voneinander drehen. Die Stellung der Ohren sagt viel über sein ➚ Befinden aus.

Der Esel filtert die Geräusche aus seiner Umgebung. Manche Geräusche wecken sein Interesse, andere wieder nicht (auch unabhängig von der Lautstärke des Geräusches), je nach Erfahrung des Esels. Geräusche die nicht aus einer bestimmten Richtung kommen können den Esel Angst machen. Das kann z.B. lauter Wind und Sturm sein. Unsere Esel waren bei starken Wind im Wald immer sehr nervös und haben zum Losreißen tendiert.

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