Anschaffung

Bevor man über die Anschaffung nachdenkt muss man einige Dinge bedenken:

  • Esel werden 35 – 40 Jahre alt
  • hat man genügend Platz für mindestens 2 Esel?
  • kann man täglich misten, Hufe auskratzen, füttern usw?
  • hat man die nötige Zeit sie zu beschäftigen und zu trainieren
  • Kann man die Kosten tragen (sind sehr unterschiedlich, je nach Eigenleistung, es gibt aber Kosten um die man nicht herum kommt, also Tierarztkosten, Zahnarzt, Hufpfleger, Stroh/Heu, Versicherung, Stricke, Halfter usw,
  • wer vertritt einem im Krankheitsfall

Anschließend muss man sich überlegen warum man sich Esel anschaffen will. Möchte man mit ihnen reiten? Sollen sie vor eine Kutsche gespannt werden? Soll es ein Wallach oder eine Stute sein? Hengste dürfen nur von erfahrenen Eselbesitzern gehalten werden.
Wieviel Zeit will man in die Ausbildung der Tiere investieren oder soll der Esel schon gut ausgebildet sein. Soll es ein Zuchtesel oder ein „normaler“ Hausesel sein?
Man muss außerdem bedenken dass Esel relativ alt werden können.

Die beste Adresse für Esel sind Vereine die sich um Esel in Not kümmern. So in Deutschland vor allem die Noteselhilfe. Der Verein vermittelt Tiere um die sich die Eselhalter aus den verschiedensten Gründen nicht mehr kümmern können. Die Esel werden von dem Verein gesundheitlich untersucht und gegebenenfalls auch behandelt.
Man findet heute im Internet die verschiedensten Angebote von Eseln. Darunter sind seröse Anbieter die aus den verschiedensten Gründen Esel verkaufen, Züchter oder auch Vereine. Es gibt aber auch unseriöse Angebote. So kann es schon einmal vorkommen dass Händler, wenn sie einen Esel nicht verkaufen, ihn zum Schlachter bringen (das haben wir schon erlebt). Nimmt man ihm, wenn man das weiß, den Esel dann ab um ihn vor der Schlachtung zu retten oder unterstützt man so ein Verhalten nicht und geht so die Gefahr ein dass wenn der Händler ihn dann nicht verkauft der Esel geschlachtet wird? Man muss außerdem längere Anfahrtswege in Kauf nehmen um sich den angebotenen Esel anzuschauen. Dazu sollte man sich jemanden mitnehmen der sich mit Eseln auskennt und auch die nötige Distanz zu dem Tier hat. Man darf einen Esel nicht aus dem Bauch heraus kaufen. Wichtig ist auch dass man sich wirklich Zeit nimmt und sich mehrere Tiere anschaut.  Zum Schluss stellt sich noch die Frage des Transportes. Man kann sich entsprechende Hänger mieten, muss diese aber natürlich auch fahren dürfen. Überschreitet der Hänger z.B. ein zulässiges Gesamtgewicht braucht man eine spezielle Führerscheinklasse. Der Preis eines Esels schwankt sehr stark. Manchmal werden Esel schon für 400 EUR angeboten, meistens ist es aber deutlich mehr. Für Hausesel muss man auf jeden Fall so um die 1000 EUR pro Tier rechnen, Zuchttiere sind viel teurer.

Zum Thema Schlachttiere gibt es hier einen Blogbeitrag.

Wichtig ist auch eine Ankaufsuntersuchung. Diese führt der Tierarzt durch und der Verkäufer darf diese vor dem Kauf nicht ablehnen.

Hier mal eine Checkliste für die Anschaffung von Eseln.

Alle Esel müssen einen Equidenpass haben den man sich auch zeigen lassen muss und den der Eselbesitzer den neuen Besitzer beim Kauf aushändigen muss! Der Equidenpass hat folgenden Inhalt:

  • Abschnitt 1: Identifizierung (u.a. eindeutige Lebensnummer, Transponder-Nummer, Abzeichendiagramm)
  • Abschnitt 2: Verabreichung von Tierarzneimitteln
  • Abschnitt 3: Gültigkeit des Dokuments für die Verbringung von Equiden
  • Abschnitt 4: Eigentümer
  • Abschnitt 5: Ursprungsnachweis
  • Abschnitt 6: Eintragung der Identitätskontrolle
  • Abschnitt 7: Aufzeichnungen der Impfungen gegen die Grippe
  • Abschnitt 8: Aufzeichnungen der Impfungen gegen andere Krankheiten
  • Abschnitt 9: Gesundheitskontrollen durch Laboruntersuchungen
  • Abschnitt 10: Grundlegende Gesundheitsbedingungen (obligatorisch für registrierte Equiden)
  • Abschnitt 11: Kastanien

Esel haben einen Microchip (Pflicht ab 1.7.2010) in der linken Halsseite implantiert der der Identifikation dient.

Beim Ausstellen muss der Besitzer sich entscheiden ob er das Tier als Lebensmittel deklariert oder nicht. Im ersten Fall dürfen nur bestimmte Medikamente verabreicht werden und die Tiere dürfen leichter geschlachtet werden. Man kann den Status von „zur Schlachtung bestimmt“ zu „nicht zur Schlachtung bestimmt“ ändern lassen, umgedreht geht das nicht!

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