Giftpflanzen für Esel

Wildesel haben einen natürlichen Instinkt welche Pflanzen giftig sind und welche Pflanzen sogar heilende Wirkung haben. Man kann aber bei unseren domestizierten Eseln davon ausgehen dass dieser Instinkt abhanden gekommen ist. Außerdem gibt es mittlerweile in Deutschland Pflanzen die hier nie gewachsen sind, damit konnten die Tiere sich evolutorisch nie darauf einstelln. Esel können sich außerdem, im Gegensatz zum Menschen wenn er etwas giftiges gegessen hat, nicht übergeben.

Giftpflanzen sind natürlich für jedes Lebewesen unterschiedlich giftig. Was für das eine Lebewesen Gift ist muss es für das andere nicht sein. Es gibt auch Unterschiede zwischen Esel und Pferd. Gifte können schon in geringen Mengen tödlich sein, manche reichern sich auch im Tier an und machen erst nach einer Gewissen Zeit Probleme. Die Giftigkeit kann außerdem mit der Tageszeit oder der Jahreszeit oder dem Standort variieren.

Giftpflanzen

Ahorn
Efeu
Eichen und Kastanien
Eibe
Eisenhut
Farn
Hahnenfuß
Jakobs-Kreuzkraut
Maiglöckchen
Sauerampfer
Tollkirsche
Wolfsmilch
Weitere

Ahorn

Ahorn ist meist Sommergrün, die Blätter sind handförmig gelappt.

Die Vergiftung zeigt sich im schwitzen, durch Muskelzittern und Koliken, außerdem durch einen hängenden Kopfe und schwankendem Gang. Es bestehen Kau- und Schluckbeschwerden.
Hier ein Artikel dazu in der Reiterrevue.

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Efeu

Efeu ist eine immergrüne Pflanze die oft den Boden überwuchert oder auch an Bäumen entlang klettert.

Es wird immer wieder behauptet dass Efeu giftig sei. Nach einigen Quellen ist Efeu für Pferde giftig, für Esel aber nicht. Wir haben die Tiere trotzdem immer fern von den Pflanzen gehalten, vorsichtshalber. Esel fressen Efeu jedenfalls gerne.

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Eichen und Kastanien

Giftig sind die Früchte, die Blätter und die Äste. Beide enthalten Tannine. Tannine sind pflanzliche Gerbstoffe mit deren Hilfe sich die Pflanzen vor Fressfeinden schützen.Die Giftigkeit ist natürlich abhängig von der Konzentration in den Bäumen. Es gibt Bäume mit geringerer Konzentration wie Tanne, Blaufichte, Nordmanntanne, Kiefer, Rotfichte, Douglasie und Bäume mit hoher Konzentration wie Eichen, Wacholder, Zypresse, …

Tannine und das Harz der Bäume (Terpentinöle) können verschiedene Krankheiten auslösen. Von Pferden ist bekannt dass sich die Magenschleimhaut entzünden kann, ebenfalls der Magen und der Darm, es können Nieren- und Leberschäden auftreten, die Atemwege können eingeengt werden, außerdem können Stoffwechselprobleme und Fehlgeburten auftreten. Es sind bei Pferden bei sehr großer Aufnahme auch Todesfälle bekannt.

Quelle u.a. https://www.equimondi.de/magazin/pferdegesundheit/detailansicht/news///hufe-weg-von-nadelbaeumen/

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Eibe

Die Eibe ist ein immergrüner Nadelbaum mit einem schlanken Stamm und grau bis rotbrauner Rinde. Die Nadeln sind weich, biegsam und sichelförmig. Die Unterseite der Nadeln unterscheidet sich von der Oberseite. Eiben haben weibliche und männliche Zapfen. Männliche und weibliche Zapfen befinden sich auf unterschiedlichen Bäumen. Weibliche Zapfen sind grünlich und bestehen aus sich überlappenden Schuppen. Mit zunehmender Reife werden die Zapfen fleischig rot. Männliche Zapfen haben eine kugelige Form mit einem Durchmesser von 4 mm. Die Blütezeit liegt gegen Ende des Winters und Anfang des Frühjahrs.

Das Gift der Eibe ist tödlich.
Vergiftungserscheinungen sind Speichelfluss, Schaum vor dem Maul, starke Entzündung von Magen und Darm, Krämpfe, Durchfall oder auch Verstopfung, außerdem Blasenentzündung mit Harndrang, Taumeln, Herz- und Kreislaufkollaps und Atemlähmung.

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Eisenhut

Die Blätter am Stiel sind handförmig mit 3 – 7 Abschnitten. Die Blüten sind traubenförmig angeordnet und bestehen aus fünf blauen, gelben oder weißen Kelchblättern.

Es kommt bei Vergiftungen zu Speichelfluss, Unruhe, Durchfälle, Krämpfen, Lähmungen und Herzrhythmusstörungen. Die Vergiftung kann zum Tod führen.

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Farn

Der Farn besteht aus grünen Blättern die wiederum aus länglichen Blättern bestehen.

Bei Vergiftungen beim Königsfarn kommt es zu Magen- Darmbeschwerden, Krämpfen, blutigem Durchfall, Erregung, Lähmung des Gehirns und Rückenmarks sowie Niernschäden. Beim Adlerfarn sind es Störungen im Bewegungsablauf, Blutungen, blutigem Durchfall und blutigem Harn.

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Hahnenfuß (Butterblume)

Es gibt verschiedene Arten von Hahnenfuß. Giftig sind Scharfer Hahnenfuß, Knolliger-Hahnenfuß, Gift-Hahnenfuß und Brennender Hahnenfuß.

Scharfer Hahnenfuß Knolliger-Hahnenfuß
Gift-Hahnenfuß Brennender Hahnenfuß

Gemeinsam ist ihnen die gelbe Blüte mit 5 Blütenblättern. Blütezeit ist Mai bis Oktober. Giftig sind alle Pflanzenteile. Vergiftungserscheinungen sind Durchfall, Schwellungen der Mundschleimhäute, Reizungen und Entzündungen im Magen-Darm-Bereich, Störung des Nervensystems.

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Jakobs-Kreuzkraut

Oder auch Jakobs-Greiskraus.
Eine zweijährige Pflanze die 30cm bis 1m groß werden kann. Die Blütenstände werden im Hochsommer ausgebildet, wobei die ersten Blüten schon im Juni erscheinen. Der Stängel ist oft dunkelrot.

Das Jakobs-Kreuzkraut verursacht auch in kleineren Dosen Leberschäden und ist auch schon bei Berührung giftig. Giftig sind alle Pflanzenteile. Die Gifte bleiben auch bei Verarbeitung zu Heu oder Silage giftig. In manchen Sommern wuchert die Pflanze sehr stark auf den Weiden und muss entsprechend bekämpft werden.

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Maiglöckchen

Maiglöckchen haben 2 oder 3 breite Laubblätter. Die Blattoberseite ist glänzend, die Unterseite dunkelgrün. Die Blüten, die sich von März bis Juni entwickeln sind weiß und traubenförmig.

Vergiftungserscheinungen sind Magen- Darmbeschwerden mit Durchfall, Teilnahmslosigkeit und Krämpfe.

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Sauerampfer

Der Begriff ist mehrdeutig. Es gibt Wiesen-Sauerampfer, Stumpfblatt-Ampfer, Schmalblatt-Ampfer, Weidenblatt-Ampfer
Sauerampfer ist eine krautige Pflanze die 30cm bis 1m hoch wächst. Blütezeit ist von Mai bis August.

Giftig ist die ganze Pflanze. In hohen Dosen ist die darin enthaltene Oxalsäure giftig. Symptome einer Vergiftung sind Zittern, Druchfall, niedriger Blutdruck, Magen- und Darmbeschwerden, Lähmungen, Krämpfe, Blut im Harn und Herzrhythmusstörungen.

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Tollkirsche

Tollkirschen sind krautige, aufrecht wachsende Pflanzen. Die Blätter sind behaart. Das Blatt ist eiförmig und spitz zulaufend. Die Blüten haben einen glockenförmigen Kelch, der obere Teil ist violett und nach außen gebogen.

 

 

 

Bei Vergiftungen kommt es zu trockenen Schleimhäuten, Schluckbeschwerden, Durst, erweiterte Pupillen, Sehstörungen, Verstopfung, erhöhtem Puls und schneller Atmung, Herzklopfen und Anstieg der Körpertemperatur. Die Vergiftung kann zum Tod führen

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Wolfsmilch (Euphorbien)

Euphorbien sind einjährig, die Stängel sind verholzt. Die verbreitete Zypressenwolfsmilch ist etwa 30cm hoch, die Blütenstände sind gelbgrünen und befinden sich an  mehrstrahligen „Stängeln“

(Zypressenwolfsmilch)
Giftig ist der Milchsaft. Bei Kontakt mit ihm kommt es zu Juckreiz, Rötungen und Schwellungen. Beim Verzehr kommt es zu Schleimhautreizungen, Magen und Darmbeschwerden, Herzrhythmusstörungen, blutigem Harn und Kot, Leberschäden und Taumeln.

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Weitere Giftpflanzen

Ginster, Lebensbaum, Oleander, Rittersporn, Waldmeister, Schachtelhalme, Robinie, Salomonsiegel (Weißwurz)
Weitere Giftpflanzen sind auf Botanikus zu finden.

 

Quellen:
Uwe Lochstampfer: Giftpflanzen für Pferde: Was Pferde nicht fressen dürfen (Herr Lochstampfer betreibt ebenfalls die Seite www.botanikus.de)

http://www.botanikus.de/Botanik3/Tiere/Esel/esel.html
www.wikipedia.de
http://www.reiten-weltweit.info/2010/hahnenfuss/
https://www.trekking-esel.de/haltung/giftpflanzen-blumen/
u.a.
Die Bilder stammen ebenfalls aus der Wikipedia.

 

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