Mein Abschied von Eselwandern Franken

Nach langem Zögern und Hinausschieben der Entscheidung hab ich mich nun nach 7 Jahren entschieden vorerst mit der Eselei aufzuhören. Ich hatte in den letzten Tagen (November 2019) eine entsprechende Nachricht an die Verantwortlichen geschickt. Gründe sind dass ich zwischenmenschlich sehr enttäuscht wurde und dass ich mit den Haltungsbedingungen nicht einverstanden bin.
Da geht’s um Probleme bei der Wasserversorgung, um die Hufe und Hufpflege, die Futterversorgung (die Tiere wurden z.B. 2019 mehrere Wochen auf Diät *) gesetzt und hatten weder Heu noch Stroh zur Verfügung bei einer vertrockneten Weide), um das zu geringe Platzangebot während der Wintermonate und um die magelnde Beschäftigung (da ich jetzt nicht mehr zu den Eseln gehe kann ich nur etwas über den Zeitraum April 2017 bis Oktober 2019 sagen). Die Vorkommnisse wurden von mir so gut es ging dokumentiert und ich hatte alles auch mehrfach angesprochen, es kam keine Reaktion darauf. Auch mit dem Veterinäramt hatte ich Kontakt, hab das aber aus verschiedenen Gründen nicht angezeigt. Letztlich kam ich auch nicht mit der Arroganz der Eselbesitzer, die ausgerechnet auch noch Tierärzte sind, zu recht.

Deswegen ist die Enttäuschung groß und wie man sich vorstellen kann war das eine Entscheidung die mir natürlich extrem schwer gefallen ist. Die Beziehung zu den Tieren ist sehr eng und es sind eine Menge Gefühle für die Tiere vorhanden. Deswegen hab ich die Entscheidung seit vielen Monaten immer wieder hinausgezögert. Mich hat all das die letzten 2,5 Jahre intensiv beschäftigt und ich war dann auch irgendwann mal am Ende mit meinen Kräften nachdem ich gemerkt habe dass ich dort nichts bewirken kann. Ich war viele, viele Stunden in der Woche mit der Pflege, der Beschäftigung, dem Training, dem einarbeiten in verschiedenste Themenbereiche und dem Aufbau der Eselwandern – Webseite beschäftigt, irgendwann ist das alles dann zur Leidenschaft geworden und es versteht sich von selbst dass ich all das ohne Bezahlung gemacht habe.
Ich werd wieder neue Esel finden, irgendwo tut sich bestimmt mal wieder eine Tür auf.

Zu Schluss muss ich noch etwas anmerken: Die Bilder auf https://eselwandern-franken.de hab zu 90% ich gemacht. Man macht solche Bilder nicht einfach im „Vorbeigehen“. Man muss die Körpersprache der Esel kennen und das Verhalten entsprechend voraussagen können. Aufgrund der gegebenen Umstände hab ich keine Zustimmung für die meisten der dort veröffentlichten Bilder gegeben. Die Veröffentlichung ist also gesetzeswidrig. Ich habe die Eselbesitzer angeschrieben aber keine Antwort erhalten und müsste mir also jetzt einen Anwalt nehmen.

(Ich hätte mich darum gar nicht weiter gekümmert, aber mir wurde von meinem Umfeld geraten die Zustimmung für die Veröffentlichung der Bilder aufgrund der Vorkommnissse nicht zu geben und auch darauf zu bestehen dass ich mein Eigentum, das die Eselbesitzer noch haben, zurück bekomme)

Ich bin mit einigen Eselbesitzern aus Mittelfranken (Großraum Nürnberg) in Kontakt und kann daher, wenn auch nur aus der Ferne, guten Gewissens sagen dass es diesen Eseln um einiges besser geht. Einfach mal danach googlen.

* zum Thema Diät: wie jeder Eselbesitzer weiß ist das das schlimmste was man machen kann. Man darf das Futter bei Eseln nicht derart stark reduzieren, das ist gefährlich. Näheres auch hier auf den Seiten beim Thema Fütterung