Haltung

Erstmal das wichtigste mit: Man darf Esel nicht allein halten, sondern nur mindestens mit einem weiteren Esel zusammen. Einzelhaltung verstößt gegen das Tierschutzgesetz, nachzulesen u.a. hier.

Der Lebensraum der Tiere sollte so gut es geht den natürlichen Gegebenheiten angepasst werden.
Am gängigsten ist die Offenstallhaltung, alle anderen Haltungsformen sind grundsätzlich abzulehnen. Der Offenstall besteht aus einem überdachten Unterstand der sie vor Regen, Schnee, Kälte, zu großer Wärme und Zugluft schützt. Die Größe des Unterstandes berechnet sich nach der Formel
F(m²) = n * (2 * Wh)². F ist die Fläche in m², n die Anzahl der Esel und Wh die Wideristhöhe.
Davor sollte wenn möglich ein überdachter Vorplatz und ein befestigter Trockenplatz sein.
Der Auslauf sollte etwa um die 100m² pro Esel betragen (die Noteselhilfe verlangt 500m² für 2 Esel). Zu entscheiden ist ob dieser aus Gras besteht oder einen festen Untergrund hat (Steine, Sand) hat. Ist zweiteres der Fall braucht man noch eine Weide auf die der Esel, nach Anweidung, regelmäßig grasen kann.
Im Stall selbst muss der Boden saugfähig sein und sich gut reinigen lassen können. Außerdem muss er rutschfest sein und der Beanspruchung durch die Eselhufe standhalten. Es gibt auch Böden mit Ziegelsteinen oder Stallgummimatten. Der Boden muss dick mit Einstreu bedeckt werden. Das kann Stroh sein, manche streuen auch Holzspäne oder Hanf ein.
Beim Außenbereich ist zu beachten dass es Stellen geben muss die auch bei längeren Regenphasen trocken bleiben. Eine reine Weidehaltung ist also nicht empfehlenswert. In Stallnähe sollte der Auslauf aus Beton bestehen oder geteert werden.
Es darf keine größeren Bereiche geben bei denen das Regenwasser nicht abfließen kann.
Die Umzäunung muss hoch genug sein, die Esel dürfen sie nicht zerstören können (Anknabbern, dagegen lehnen), sie dürfen sich daran nicht verletzen oder mit den Hufe drin verheddern. Esel dürfen auch nicht drunter durchkriechen können. Es gibt dazu Elektrozäune, Holzzäune oder andere Varianten.

Zum Thema Platzbedarf existiert auch ein eigener Artikel.

Weiterhin muss das Gehege so gestaltet werden dass die Esel sich beschäftigen können und sich nicht langweilen, sie dazu Beschäftigung von Eseln.

Die Heuraufe muss so konzipiert sein dass alle Esel gut an das Heu ran kommen und es bei Regen nicht durchnässt.

Esel brauchen pro 100kg Körpergewicht etwa 8 – 10 Liter Wasser. Man braucht also einen entsprechend großen Trog mit Frischwasser, einen Tränkewagen oder eine Selbsttränke. Das Wasser muss sauber sein und darf im Winter nicht eingefrieren.

Zusätzlich braucht man noch einen Ort an dem man den Mist und altes Stroh und Heu lagern kann.

Der Stall und das Gelände müssen täglich gemistet werden. Dazu muss der Kot, durch Urin durchnässtes Einstreu und altes Heu entfernt werden.
Natürlich muss sichergestellt werden dass genügend Heu, Stroh und Wasser zur Verfügung stehen. Zusätzlich braucht ein Esel noch einen Leckstein und Äste zum knabbern.

Man kann Esel zusammen mit anderen Tieren wie Schafen, Ziegen oder Pferden halten. Beide Tierarten gewöhnen sich aneinander. Der Schafs- oder Ziegenstall muss so konzipiert werden dass die Esel nicht in den Stall der Tiere können weil die Esel sie eventuell aus ihrem eigen Stall jagen könnten. Umgedreht sind bei uns im alten Stall die Schafe gerne in den Eselunterstand gegangen und haben den Eseln das Heu weggefressen.
Bei Pferden und Eseln ist zu beachten dass Pferde die dominanteren Tiere sind. Sie geben den Ton an. Bei Regen kann es vorkommen dass die Pferde den Unterstand besetzen und die Esel draußen bleiben müssen. Das ist ein Problem weil Eseln die Fettschicht unter der Haut fehlt wie Pferde sie haben, was zu Erkältungen oder schlimmeren führen kann.
Werden Esel mit anderen Tieren zusammengehalten kann man auch schlechter die Futterrationen kontrollieren.
Wie gesagt, das wichtigste ist aber Esel mindestens zu zweit zu halten.

Weiterhin muss man für den Krankheitsfall vorsorgen. Es muss möglich sein nur einem Tier einen Eimer mit Futterzusätzen zu geben ohne dass die anderen mitfressen können. Auch sollte man ein Tier separieren können (mit Sichtkontakt zu den anderen).

Ein Putzplatz ist ebenfalls von großem Vorteil. Das kann ein extra Platz oder der Vorplatz sein der einen festen und trockenen Untergrund haben muss und bei dem man die Esel zum Putzen auch einmal anbinden kann. Esel dürfen aber nie ohne Aufsicht angebunden werden.

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