Füttern fremder Tiere kann teuer werden

Es gibt ein Urteil vom OLG Karlsruhe (ist schon etwas her) nachdem das Füttern fremder Pferde einen rechtswidrigen Eingriff in das Eigentum des Klägers darstellt. Im konkreten Fall ist ein trächtiges Pferd an einer Kolik verstorben weil es von einem Besucher eines Pferdehofes mit frischem Heut gefüttert wurde. Der Beklagte hatte keine Erfahrung mit Pferden und hat entsprechend fahrlässig gehandelt, außerdem war er nicht über die Nahrungsgewohnheiten (und Nahrungsunverträglichkeiten) der Tiere informiert. Er hätte also die Gabe des Futters unterlassen müssen. Zudem hätte er erkennen können und müssen, dass eine ungeregelte und unkontrollierte Zufütterung eine Gefahr für die Gesundheit der Tiere darstellen konnte. Er muss deswegen dem Reiterhof ca. 7900 EUR Schadensersatz zahlen. Gegen das Urteil kann keine Revision eingelegt werden.

Oberlandesgericht Karlsruhe, Urteil vom 17.01.2008 – 12 U 73/07 –

https://openjur.de/u/356398.html
https://www.kostenlose-urteile.de/OLG-Karlsruhe_12-U-7307_Frisches-Heu-toetet-Pferd-Eigenmaechtige-Fuetterung-fremder-Pferde-gilt-als-fahrlaessig.news5589.htm

Esel in der kalten Jahreszeit

Wie bereitet man Esel auf die kalte Jahreszeit vor?

Esel bekommen jetzt Winterfell und sind temeraturresistenter als man denkt. Es heißt immer so einige Grad unter -10°C vertragen sie noch gut. Schlimmer ist eigentlich die nasse Kälte.

Der Stall sollte winddicht sein, allerdings sollte man darauf achten dass das Ammoniak vom Urin und der Stickstoff entweichen kann. Der Boden sollte gut mit Stroh oder anderen Materialien ausgelegt sein damit keine Kälte von unten in den Stall kommt. Esel legen sich ja über Nacht auch hin.

Je nachdem wie die Wasserversorgung gestaltet ist muss darauf geachtet werden dass das Wasser nicht zufriert. Praktisch ist das manchmal schwierig aber es sollte zumindest die meiste Zeit nicht gefroren sein. Bei Wasserkübeln kann man ein Brett hineinlegen, die Bewegung des Brettes soll das gefrieren verzögern. Man kann auch zwei Kübel ineinander stellen und dem Zwischenraum mit Styropor füllen. Unsere Esel zerstören dünnere Eisschichten nicht.

Der Energiebedarf ist aufgrund der Kälte im Winter auch leicht höher, man kann also etwas mehr zufüttern. Übrigens wärmt mehr Stroh nicht von innen wenn es gefressen wird sagte mir ein Tierarzt.

Wenn Esel frieren kann man sie natürlich auch eindecken.

Anzeichen für frieren können Zittern, Durchfall, Abnehmen und das enge Anlegen des Schwanzes sein.

Ernährung und Zahnhygiene

  • Plaque (Zahnbelag) entsteht durch klebriges Futter, also Futter das Melasse (zäher hochviskoser dunkelbrauner Zuckersirup) enthält, Pellets und Futter das karamelisiert wurde. Außerdem kann Mais und Gras das viele Fruktane enthält Plaque auslösen
  • Unter dem Zahnbelag kommt es durch Mikroorganismen zu Säurebildung. Die Säure lässt Karies entstehen.
  • Wird Raufutter (Heu, Stroh, Gras, Grassilage, Maissilage, …) gekaut wird Speichel produziert. Im Speichel befindet sich Kalzium das dazu führt dass Zahnschmelz wieder aufgebaut wird und kleine Schmelzschäden repariert werden. Außerdem putzt Raufutter die Zähne.
  • Damit ist Raufutter gut für den Zahnerhalt und die Zahnhygiene, genauso wie der Weidegang und die Fütterung vom Boden.
  • Schädlich für Zähne sind außerdem Silage, kohlenhydratreiches Futter, Fressbremsen, Heunetze und Übergewicht. Heunetze und andere Hilfsmittel führen zu weniger Speichelfluss als bei der „normalen“ Futteraufnahme. Außerdem wird das Tier dadurch dass es immer nur kleinste Portionen bekommt gestresst. Heunetze u.a. scheinen also tatsächlich nicht artgerecht zu sein
  • Es wird vermutet dass das  Equine Metabolische Syndrom (EMS) das Faulen von Zähnen und Zahnfleisch auslösen kann.


Quelle: Zahnarztpraxis Sina Dieterle (ihre Facebookseite), Homepage: https://www.chiropraktik-pferd.com/ bzw. IGFP-Kongress

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Beschäftigung von Eseln

Ich hab zwei interessante Seiten entdeckt die allerdings in Englisch sind. Auf der Seite von The Donkeysanctuary wird das Thema aufgegriffen und es werden auch viele Beispiele genannt. Das Thema wird hier noch ausführlicher behandelt.

https://www.thedonkeysanctuary.org.uk/what-we-do/knowledge-and-advice/for-owners/environment-enrichment

Die Beispiele sind hier zu finden:

https://view.pagetiger.com/EnvironmentalEnrichmentforDonkeys/EnvironmentEnrichmentfordonkeys

Ich hab das Ganze mal kurz übersetzt:

Einen Karton mit Leckerlies oder Stroh- und Eselfutter ins Gehege legen, so dass Esel arbeiten müssen, um herauszufinden was drin ist. Damit werden die Neugierde und die geistigen Fähigkeiten gefördert.

Im Gehege Eselfutter verteilen dass unter Eimern versteckt ist. Steigerung: Die Eimer mit Decken bedecken.

Gummiestiefeln die mit Vanilleextrakt behandelt wurden ins Gehege legen. Der Gedanke dabei ist, dem Esel einen neue Dufterlebnisse sowie neue Futtererlebnisse zu ermöglichen.

Verschmieren / Platzieren von Bananen entlang Zäunen und Baumstämmen. Geistige Fähigkeiten werden gefördert, die Neugierde wird geweckt, neuartige Gerüche und Geschmacksrichtungen werden gelernt und die Esel bewegen sich mehr

Löcher in Baumstämme oder Holz bohren und mit (unbekannten) Lebensmitteln füllen und im Gehege aufhängen.

Aus einem Geschirrtuch, Handtuch etc ein Paket formen, sie mit Leckerlies befüllen und zubinden (Vorsicht: die Schnur kann eventuell verschluckt etc werden). Die Esel werden beschäftigt und müssen sich das Futter erarbeiten.

Apfel- und Möhrenstücke, durch die ein kleines Loch an einer Schnur befestigen und aufhängen (Vorsicht Schnur)

Futter verstreuen bzw an verschiedenen Orten platzieren.

Die Höhe ändern in der ein Esel nach Futter sucht. Dadurch wird auch die Fütterungszeit erhöht.

Ein ca 14cm großes Abflussrohr in das Löcher gebohrt werden, auf den Boden legen und mit Haselnüssen, Buchenholz oder Zweigen füllen, an die die Esel herankommen müssen. Steigerung: Das Rohr aufhängen. (Haben wir gemacht, der Rohr muss auch gerollt werden damit das Innere herausfällt. Manche Esel verstehen das, andere brauchen länger.)

Ganz „einfach“: Die Umgebung verändern um die Esel zum Nachdenken zu bringen und um Routine und Langeweile zu vermeiden.

Ginsterzweige aufhängen oder in Futtertrögen zur Verfügung stellen. Esel knabbern gern an Ginster, die Zweige müssen aber aufgrund der Stacheln vorsichtig gegessen werden. Steigerung: die Zweige aufhängen

Die Zugangsorte für die Weide etc verändern. Damit könne sie nicht mehr den direkten Weg nehmen sondern müssen sich mehr bewegen.

Eine Schachtel mit Löchern basteln und darin Kräuter platzieren die dann durch die Löcher wachsen.

Rüben aufhängen.

Ungiftige Kräuter und Futterpflanzen anpflanzen. (Vorsicht: Die Esel knappern auch gerne die Jungpflanzen ab)

Natürlich Bodenarbeit (Beispiele sind hier ja aufgeführt), mehr Zeit mit der Pflege verbringen und mit den Eseln spazieren gehen. Allgemein: mehr Zeit mit den Eseln verbringen.

Spielzeuge ins Gehege legen (Beispiele sind auf hier Seite zu finden). Esel streiten außerdem gerne um die Gegenstände.

Brombeeren, getrocknete Brennnesseln und Disteln in ein kleines, gelochtes Heunetz stecken

Einen Spiegel der natürlich nicht abfallen oder zerbrechen darf im Gehege platzieren.

Genauer werden die Beispiele unter dem zweiten Link beschrieben (auf Englisch halt).

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Geschenke für Esel zu Weihnachten

Man könnte z.B. Leckerlies für Esel backen, Rezepte für Pferde gibts dafür im Internet, die meisten kann man auch für Esel nehmen. Wir haben immer folgendes Rezept genommen:
Zerriebene Möhren, Zerriebene Äpfel, Sonnenblumenöl, Salz, Sirup, etc, Haferflocken, Mehl,Wasser; den Teig dann ausrollen und mit Formen ausstechen oder zu kleinen Häufchen formen und im Ofen backen.

Oder man hängt an einen ungiftigen Baum Dinge die sie gerne fressen, also Möhren, Äpfel etc

Oder Möhrenlametta: mit dem Sparschäler einfach schälen und aufhängen!

Über Spielsachen freuen sie sich mit Sicherheit auch ganz doll, das kann ja schon ein alter Karton sein den sie ins Maul nehmen können etc

Fellwechsel im Herbst

Zum einen wird der Fellwechsel durch die Kälte ausgelöst, zum anderen durch das abnehmende Tageslicht.

Fell (und Horn) bestehen aus Keratin, einem Eiweiß das nur schwer zu zersetzen ist. Die vermehrte Eiweißproduktion ist eine Höchstleistung für den Stoffwechsel bei dem mehr Energie und Spurenelemente benötigt werden. Man kann das unterstützen in dem man etwas mehr Futter mit erhöhtem Eiweißgehalt, Mineralien und hochwertigen Ölen füttert. Auch Bierhefe (Aminosäuren) und Leinsamen kann man füttern.

Es gibt die verschiedensten Rezepte dafür.
Wir haben für unsere Normalesel immer 5 große Becher Crops, drei große Becher Müsli, einen Esslöffel Mineralfutter, einen Esslöffel Leinöl und einen halben Messbecher (der der in der Dose mit dabei war) Zink* gefüttert.  Manchmal haben wir auch einen Apfel oder eine Möhre mit rein geschnitten. Das ganze lässt man in warmem Wasser (geht schneller) einweichen und verfüttert das dann in einem Eimer. Die Eimer haben wir aber nur jeden zweiten Tag gefüttert. Man sollte beim fressen entweder dabei bleiben oder die Tiere anbinden. Das Tier das zu erst fertig mit seinem Eimer ist will natürlich auch den Eimer des anderen Esels leer futtern. Je nach Durchsetzungskraft des einen oder anderen Tieres gelingt dies mal mehr und mal weniger gut. Es war jedenfalls immer lustig :-).

*es gibt natürlich unterschiedliche Arten von Zinkpulver im Handel, deswegen muss die Dosierung an das jeweilige Pulver angepasst werden (Text auf der Dose / Tierarzt fragen)

 

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