Wie alt sollten Esel oder Kinder bei Wanderungen sein?

Erstmal sorry, ich will Esel nicht mit Kindern vergleichen, ich wollte das nur in einen Beitrag schreiben.

Wir haben die Kinder immer ab 6 Jahren mit Eseln spazieren gehen lassen, das ist so ein Erfahrungswert. Reiten sollte man bei entsprechender Eignung des Esels die Kinder auch erst ab 6 Jahren lassen.

Ab wann sollte man jetzt wandern? Das kommt auf den Esel an :-). Er muss er natürlich entsprechend ausgebildet sein und der Charakter des Esels muss geeignet für Wanderungen sein. Unser Pablo war mit 4 Jahren noch sehr schreckhaft und unruhig. Wir sind deshalb nur im Wald und mit seiner Mutter spazieren gegangen. Hat er sich losgerissen ist er immer nur ein paar Meter weggelaufen weil er ohne seine Mutter natürlich nirgendwo hingegangen wäre. Es gibt aber auch Eselhalter die ihre Esel schon mit 2 Jahren oder früher zu Wanderungen mitgenommen haben.

Zum reiten: Ein Esel ist mit 7 Jahren ausgewachsen und belastbar und sollten nicht vor dem 4. Lebensjahr belastende Tätigkeiten durchführen (Quelle: Noteselhilfe) . Erst nachdem der Esel ausgewachsen ist sollte ein Esel nach entsprechender Ausbildung, Stärkung der Muskulatur und Stabilität was Umwelteinflüsse angeht geritten werden. Das wiederum dauert auch eher Jahre als Monate, je nach Intensität der Ausbildung.

Knotenhalfter oder Stallhalfter?

Ein Knotenhalfter ist letztlich nur für gut ausgebildete Esel geeignet. Man muss wissen wie sie eingesetzt werden. Sie sind aber eigentlich die bessere Wahl. Die normalen (Stallhalfter) engen den Esel zu sehr ein, Knotenhalfter können bei zu starkem Ziehen einschneiden, dafür wirkt es aber auch direkter. Man kann deutlich präzisere Informationen (Wünsche) an den Esel weitergeben. Wichtig beim Führen ist eine gute Ausbildung, die Methoden dazu werden auch auf dieser Seite hier beschrieben (siehe z.B. die Seite über das Horsemanship). Ein Seil ist nicht zum ziehen gedacht, es ist lediglich ein Kommunikationsmittel um den Esel durch Schwingen oder leichtes Zupfen den eigenen Wunsch mitzuteilen.
Ein Knotenhalfter ist nicht zum Anbinden geeignet (es hat keinen Panikhaken)! Man sollte das Knotenhalfter immer mit einem Sicherheitsknoten schließen dem man im Notfall leicht öffnen kann.

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Geschenke für Esel zu Weihnachten

Man könnte z.B. Leckerlies für Esel backen, Rezepte für Pferde gibts dafür im Internet, die meisten kann man auch für Esel nehmen. Wir haben immer folgendes Rezept genommen:
Zerriebene Möhren, Zerriebene Äpfel, Sonnenblumenöl, Salz, Sirup, etc, Haferflocken, Mehl,Wasser; den Teig dann ausrollen und mit Formen ausstechen oder zu kleinen Häufchen formen und im Ofen backen.

Oder man hängt an einen ungiftigen Baum Dinge die sie gerne fressen, also Möhren, Äpfel etc

Oder Möhrenlametta: mit dem Sparschäler einfach schälen und aufhängen!

Über Spielsachen freuen sie sich mit Sicherheit auch ganz doll, das kann ja schon ein alter Karton sein den sie ins Maul nehmen können etc

Angebote mit Eseln durchführen

Ich habe einmal einige Beispiele zusammengetragen welche Angebote mit welchem Inhalt man mit Eseln anbieten kann.

Das ganze hat jetzt einen eigenen ➚ Menüpunkt unter „Esel führen und Eselerziehung“ bekommen.

Wer Skripte braucht bitte mich einfach mal anschreiben.

 

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Anzahl Esel in Deutschland

Wieviele Esel gibt es in Deutschland?

Bei der IGEM (Interessengemeinschaft für Esel- und Mulifreunde, esel.org) sind etwa 8000 Tiere eingetragen, was aber nicht ganz sicher ist weil die Mitglieder keine Bestandsänderungen melden. Außerdem melden manche Mitglieder nicht alle ihre Tiere an. Hinzu kommen wohl noch etwa 10.000 bis 20.000 Tiere der Nichtmitglieder.

(Nach einer Mail die ich an die IGEM geschickt habe)

Nun könnte man einfach die Equidenpässe zählen, jedes Tier hat ja einen. Aber die Vergabe ist Ländersache, vermutlich werden die nirgends zentral registriert (?).

 

Anzahl der Esel in den einzelnen Ländern

Anzahl von Eseln weltweit: ca. 44 Millionen Tiere.

Es gibt sehr wenige Zahlen wie viele Esel es in den einzelnen Ländern der Welt gibt und wenn sind sie schon recht alt. Für Deutschland findet man praktisch gar keine Zahlen. Ich hab dann ein Dokument aufgetrieben was von 1996 ist. Deutschland ist darin allerdings nicht mit aufgeführt.

Demnach gab es 1996 862000 Esel in Europa, die meisten davon in Bulgarien (291000), gefolgt von Portugal (150000) und Griechenland  (110000).
In Deutschland gibt es etwa 18.000 bis 28.000 Tiere (siehe Blog – Beitrag ➚darüber).

In Afrika gab es 1996 13,652 Millionen Tiere, hier steht Äthiopien (geschätzte 5 Millionen Tiere) an ersten Stelle. An zweiter Stelle folgt Ägypten (1,69 Millionen Tiere), gefolgt von Nigeria mit einer Million Tiere.

In Lateinamerika und Südamerika waren es 1996 7,766 Millionen Esel. Die meisten hatten Mexiko (3,25 Millionen Tiere), Brasilien (1,37 Millionen Esel) und Kolumbien (720000 Tiere).

In Nordamerika gab es laut Wikipedia 2008 44000 Tiere.

Asien hatte 1996 20,836 Millionen Tiere, also die Hälfte der Weltpopulation (44 Millionen Tiere). Hier sticht China hervor mit10,923 Millionen Eseln gefolgt von Pakistan  (3,901 Millionen Tiere) und Indien (1,6 Millionen Esel)

 

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Was mögen Esel

Mal ganz allgemein gefragt: Was mögen Esel eigentlich?

Natürlich Futter:

  • Heu, Gras, Stroh
  • Leckerlies:
    • Möhren
    • Äpfel
    • Brombeerblätter
  • Crops, Müsli
  • Äste / Rinde zum Knabbern

 

Streicheln (wenn der Esel dazu nicht in Stimmung ist dreht er sich leicht weg)

  • Ohren kraulen, die Innen- und Außenseite. Wenn der Esel das genießt streckt er den Kopf nach vorn und lässt die Unterlippe hängen
  • Verschiedene Stellen am Körper streicheln, die sind abhängig vom Esel, also ausprobieren
    • Brust
    • Schwanzrübe
    • Rumpf
    • Bauch und Beine sind sehr sensible Körperteile, in der Regel mögen das die Esel dort nicht so
  • ggf. Umarmungen

 

Andere Esel

  • zum spielen
  • einfach so um nicht allein zu sein
  • zum gegenseitigen kraulen
  • als zusätzlichen Esel der aufmerksam auf Fressfeinde achtet
  • zum herumtollen

 

Beschäftigung

  • in dem man sie zum traben bringt, eventuell können sie dabei auch noch über ein kleines Hindernis springen (wir treiben die Esel immer mit einem Gymnastikball)
    Wenn sie Spaß dabei haben schwenken sie den Hals und den Kopf hin und her und schlagen mit den Hinterläufen aus
  • Bodenarbeit, je nachdem ob sie Lust dazu haben (um Pylonen gehen, geführt über Hindernisse springen, vielleicht auch auf ein Podest gehen usw)
  • Spazierengehen, je nach Lust und Laune

 

Spielzeug

  • geeigneter Eimer in den sie reinbeißen können (darf nicht splittern, nicht giftig sein)
  • (kleinere) Besen mit denen sie spielen können
  • Stricke (Vorsicht: Verheddern etc) die sie ins Maul nehmen können und die sie hin und her werfen
  • Futterbälle

 

In der Sonne liegen

sich wälzen

Herumtollen auf der Weide

andere Menschen zu denen sie eine Beziehung aufgebaut haben

Natürlich müssen die physiologischen Bedürfnisse befriedigt werden

  • Sicherheit (Unterstand der Sicherheit vermittelt)
  • Unterstand als Schutz vor schlechtem Wetter
  • Esel dürfen nicht allein gehalten werden
  • körperliche Unversehrtheit
  • Futter / Wasser
  • ausreichend großer Unterstand und ausreichend große Weide

 

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Fellwechsel im Herbst

Zum einen wird der Fellwechsel durch die Kälte ausgelöst, zum anderen durch das abnehmende Tageslicht.

Fell (und Horn) bestehen aus Keratin, einem Eiweiß das nur schwer zu zersetzen ist. Die vermehrte Eiweißproduktion ist eine Höchstleistung für den Stoffwechsel bei dem mehr Energie und Spurenelemente benötigt werden. Man kann das unterstützen in dem man etwas mehr Futter mit erhöhtem Eiweißgehalt, Mineralien und hochwertigen Ölen füttert. Auch Bierhefe (Aminosäuren) und Leinsamen kann man füttern.

Es gibt die verschiedensten Rezepte dafür.
Wir haben für unsere Normalesel immer 5 große Becher Crops, drei große Becher Müsli, einen Esslöffel Mineralfutter, einen Esslöffel Leinöl und einen halben Messbecher (der der in der Dose mit dabei war) Zink* gefüttert.  Manchmal haben wir auch einen Apfel oder eine Möhre mit rein geschnitten. Das ganze lässt man in warmem Wasser (geht schneller) einweichen und verfüttert das dann in einem Eimer. Die Eimer haben wir aber nur jeden zweiten Tag gefüttert. Man sollte beim fressen entweder dabei bleiben oder die Tiere anbinden. Das Tier das zu erst fertig mit seinem Eimer ist will natürlich auch den Eimer des anderen Esels leer futtern. Je nach Durchsetzungskraft des einen oder anderen Tieres gelingt dies mal mehr und mal weniger gut. Es war jedenfalls immer lustig :-).

*es gibt natürlich unterschiedliche Arten von Zinkpulver im Handel, deswegen muss die Dosierung an das jeweilige Pulver angepasst werden (Text auf der Dose / Tierarzt fragen)

 

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Das eigene Befinden und der Esel

Esel sind sehr sensible und emphatische Lebewesen. Sie nehmen die eigene Stimmung und die eigenen Gedanken sehr gut auf (durch Mimik/Gestik/Intonation der Stimme/Geruch/…) und reflektieren diese sehr gut. Ich selbst komme aus der Naturwissenschaft und bin ein sehr rationaler Mensch. Die Erfahrung dass der Esel je nach Stimmung auf mich reagiert habe ich aber selbst immer wieder gemacht.

Ein Esel ist deswegen auch sehr gut (besser als Pferde) für Therapiezwecke geeignet.

Die Frage die sich dann aber stellt ist, was ist wenn es mir mal nicht gut geht? Das überträgt sich dann ja auf den Esel, er spürt das. Das ist wiederum nicht gut wenn wir zB spazieren gehen, der Esel fühlt sich dann auch unsicherer wenn ich mich unsicher fühle. Verbergen lassen sich ja meine Unsicherheit, meine Angst und meine negativen Gefühle / Gedanken erstmal nicht.

Unsere Eseltrainerin hat mir mal folgendes Schema mit an die Hand gegeben:

Ich kann also nur durch mein Tun auf die Situation einwirken, wie es mir geht muss ich erstmal akzeptieren, dann ergreife ich Maßnahmen um mein Befinden zu verbessern was der Esel „im außen“ merkt.

Bestenfalls verändert sich dann mein Befinden was sich dann positiv auf den Esel auswirkt.

 

 

 

Vor allem versuche ich dann immer achtsam zu sein. Das heißt ich konzentriere mich auf meine Umwelt, was rieche ich, was sehe ich, was schmecke ich, was spüre ich (Wind, Wärme an den Händen, Bodenbeschaffenheit an den Füßen usw) und wie fühlt es sich an einen Esel neben sich zu haben. Wenn neue negativen Gedanken aufkommen lass ich sie kommen und gehen ohne sie zu bewerten und versuche anschließend wieder achtsam zu sein. Außerdem versuche ich mich innerlich zu entspannen. Ich achte darauf dass die Zähne nicht zusammengepresst sind, machen meinen Körper schwer wie mein autogenen Training und achte auf meinen Atem.

Es geht dabei auch darum im Hier und Jetzt zu sein und den Gedankenmüll mal wegzuschieben um einfach mal etwas zur Ruhe zu kommen.

Das sind alles Elemente aus der Psychotherapie die man dabei sehr gut anwenden kann.

Letztlich gibt es einige Methoden, jeder muss für sich die richtigen finden.

Und: Üben, üben, üben :-)!

Wenn man Esel regelmäßig betreut kann man sich an den Tagen an denen es einen besonders schlecht geht einfach mal zurückhalten.
Ich mach dann immer nur das Notwendigste (Misten, Hufe, Fell, Wasser, Heu, Heunetze) und den Rest der Zeit bin ich einfach nur da. Ich beobachte die Esel, kuschel mit ihnen, rede mit ihnen, setz mich zu ihnen ins Gras und mache die oben beschriebenen Übungen. Ich nehm mir den Druck irgendeine Trainingseinheit durchführen zu wollen. Nebenbei kann man die Zeit dann auch nutzen um besonders originelle oder ulkige Fotos zu machen. Mir macht das immer Spaß.
Esel als Therapietier eben.

Die Esel sind übrigens trotz der Tatsache dass ich einen schlechten Tag hatte mit rausgegangen und haben sich auch nicht losgerissen :-).