Ernährung und Zahnhygiene

  • Plaque (Zahnbelag) entsteht durch klebriges Futter, also Futter das Melasse (zäher hochviskoser dunkelbrauner Zuckersirup) enthält, Pellets und Futter das karamelisiert wurde. Außerdem kann Mais und Gras das viele Fruktane enthält Plaque auslösen
  • Unter dem Zahnbelag kommt es durch Mikroorganismen zu Säurebildung. Die Säure lässt Karies entstehen.
  • Wird Raufutter (Heu, Stroh, Gras, Grassilage, Maissilage, …) gekaut wird Speichel produziert. Im Speichel befindet sich Kalzium das dazu führt dass Zahnschmelz wieder aufgebaut wird und kleine Schmelzschäden repariert werden. Außerdem putzt Raufutter die Zähne.
  • Damit ist Raufutter gut für den Zahnerhalt und die Zahnhygiene, genauso wie der Weidegang und die Fütterung vom Boden.
  • Schädlich für Zähne sind außerdem Silage, kohlenhydratreiches Futter, Fressbremsen, Heunetze und Übergewicht. Heunetze und andere Hilfsmittel führen zu weniger Speichelfluss als bei der „normalen“ Futteraufnahme. Außerdem wird das Tier dadurch dass es immer nur kleinste Portionen bekommt gestresst. Heunetze u.a. scheinen also tatsächlich nicht artgerecht zu sein
  • Es wird vermutet dass das  Equine Metabolische Syndrom (EMS) das Faulen von Zähnen und Zahnfleisch auslösen kann.


Quelle: Zahnarztpraxis Sina Dieterle (ihre Facebookseite), Homepage: https://www.chiropraktik-pferd.com/ bzw. IGFP-Kongress

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Warum haben Esel ein Kreuz auf dem Rücken?

Die wissenschaftliche Version

Forscher glauben, dass das gleiche Gen, das bei modernen Pferden eine Tarnfarbe verursacht, die Streifen auf den Fell mehrerer mit ihnen verwandten Tiere erzeugt.

Zebra, Kulan, Esel und die heutigen Pferde trennten sich vor etwa 3 Millionen Jahren. Die Vorfahren der Tiere hatten wahrscheinlich eine Art Streifen oder Streifenbildung. So entstand eine ganze Bandbreite von Mustern. Zebras haben überall Streifen, die Somalia Wildesel haben einen Rückenstreifen und einen Streifen an den Beinen und dann gibt es noch die Esel die einen Rücken- und Schulterstreifen haben.

Evolutorisch haben die Streifen den Vorteil dass Esel schwieriger zu sehen sind wenn sie im Gebüsch stehen.

Die biblische Version

Als Jesus sein Kreuz zum Berg trug versuchte ein kleiner Esel ihm zu helfen, kam aber nicht durch die Menschenmenge. Als sich dann die Menschenmenge zerstreute ging der Esel zu Jesus. Als die Sonne unterging fiel der Schatten vom Kreuz auf den kleinen Esel, seit dem hat jeder Esel ein Kreuz.

Diese Geschichte wird seit Jahrhunderten erzählt, erschien aber nie in der Bibel.

https://www.abc.net.au/news/2018-10-12/donkeys-where-science-religion-and-pop-culture-collide/10356576

Eine andere Legende lautet so:

Ein armer Bauer in der Nähe von Jerusalem besaß einen Esel, der viel zu klein war, um überhaupt viel Arbeit leisten zu könnnen.
Der Bauer konnte es sich nicht leisten ein so wertloses Tier zu unterhalten.
Beim Abendessen erklärte er seiner Familie, dass er den Esel töten würde. Seine Kinder, die den kleinen Esel liebten, baten ihn, ihn zu verkaufen, anstatt ihn zu töten.
Der Bauer sagte jedoch: „Es ist falsch, ein Tier zu verkaufen, das keine gute Arbeit leisten kann.“ Dann schlug seine älteste Tochter vor: „Vater, binde den Esel an einen Baum an der Straße in der Stadt, wer will kann den Esel nehmen. Am nächsten Tag band der Esel ihn an einen Baum. Bald näherten sich zwei Männer und fragten, ob sie den Esel haben könnten. „Er kann fast nichts tragen“, warnte der Landwirt. „Jesus von Nazareth braucht ihn“, antwortete einer der Männer. Der Bauer konnte sich nicht vorstellen, was er mit einem so wertlosen Esel wollte, aber er übergab ihn.
Die Männer brachten das Tier zu Jesus, der das Gesicht des Esels streichelte, dann auf den Esel stieg und davonritt. An dem Tag, an dem wir Palmsonntag feiern, führte Jesus seine Anhänger in die Stadt Jerusalem. Er selbst saß auf dem Rücken des kleinen Esels. Der Esel hat seinen Herrn so geliebt, dass er ihm später nach Golgatha folgte. Aus Trauer vor dem Anblick Jesu am Kreuz wandte sich der Esel ab, konnte aber nicht gehen. Damals fiel der Schatten des Kreuzes auf die Schultern und den Rücken des Esels und blieb dort. Alle Esel tragen seit diesem Tag das Kreuzzeichen auf dem Rücken.

Quelle: Sue Weather: The Donkey Companion

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Beschäftigung von Eseln

Ich hab zwei interessante Seiten entdeckt die allerdings in Englisch sind. Auf der Seite von The Donkeysanctuary wird das Thema aufgegriffen und es werden auch viele Beispiele genannt. Das Thema wird hier noch ausführlicher behandelt.

https://www.thedonkeysanctuary.org.uk/what-we-do/knowledge-and-advice/for-owners/environment-enrichment

Die Beispiele sind hier zu finden:

https://view.pagetiger.com/EnvironmentalEnrichmentforDonkeys/EnvironmentEnrichmentfordonkeys

Ich hab das Ganze mal kurz übersetzt:

Einen Karton mit Leckerlies oder Stroh- und Eselfutter ins Gehege legen, so dass Esel arbeiten müssen, um herauszufinden was drin ist. Damit werden die Neugierde und die geistigen Fähigkeiten gefördert.

Im Gehege Eselfutter verteilen dass unter Eimern versteckt ist. Steigerung: Die Eimer mit Decken bedecken.

Gummiestiefeln die mit Vanilleextrakt behandelt wurden ins Gehege legen. Der Gedanke dabei ist, dem Esel einen neue Dufterlebnisse sowie neue Futtererlebnisse zu ermöglichen.

Verschmieren / Platzieren von Bananen entlang Zäunen und Baumstämmen. Geistige Fähigkeiten werden gefördert, die Neugierde wird geweckt, neuartige Gerüche und Geschmacksrichtungen werden gelernt und die Esel bewegen sich mehr

Löcher in Baumstämme oder Holz bohren und mit (unbekannten) Lebensmitteln füllen und im Gehege aufhängen.

Aus einem Geschirrtuch, Handtuch etc ein Paket formen, sie mit Leckerlies befüllen und zubinden (Vorsicht: die Schnur kann eventuell verschluckt etc werden). Die Esel werden beschäftigt und müssen sich das Futter erarbeiten.

Apfel- und Möhrenstücke, durch die ein kleines Loch an einer Schnur befestigen und aufhängen (Vorsicht Schnur)

Futter verstreuen bzw an verschiedenen Orten platzieren.

Die Höhe ändern in der ein Esel nach Futter sucht. Dadurch wird auch die Fütterungszeit erhöht.

Ein ca 14cm großes Abflussrohr in das Löcher gebohrt werden, auf den Boden legen und mit Haselnüssen, Buchenholz oder Zweigen füllen, an die die Esel herankommen müssen. Steigerung: Das Rohr aufhängen. (Haben wir gemacht, der Rohr muss auch gerollt werden damit das Innere herausfällt. Manche Esel verstehen das, andere brauchen länger.)

Ganz „einfach“: Die Umgebung verändern um die Esel zum Nachdenken zu bringen und um Routine und Langeweile zu vermeiden.

Ginsterzweige aufhängen oder in Futtertrögen zur Verfügung stellen. Esel knabbern gern an Ginster, die Zweige müssen aber aufgrund der Stacheln vorsichtig gegessen werden. Steigerung: die Zweige aufhängen

Die Zugangsorte für die Weide etc verändern. Damit könne sie nicht mehr den direkten Weg nehmen sondern müssen sich mehr bewegen.

Eine Schachtel mit Löchern basteln und darin Kräuter platzieren die dann durch die Löcher wachsen.

Rüben aufhängen.

Ungiftige Kräuter und Futterpflanzen anpflanzen. (Vorsicht: Die Esel knappern auch gerne die Jungpflanzen ab)

Natürlich Bodenarbeit (Beispiele sind hier ja aufgeführt), mehr Zeit mit der Pflege verbringen und mit den Eseln spazieren gehen. Allgemein: mehr Zeit mit den Eseln verbringen.

Spielzeuge ins Gehege legen (Beispiele sind auf hier Seite zu finden). Esel streiten außerdem gerne um die Gegenstände.

Brombeeren, getrocknete Brennnesseln und Disteln in ein kleines, gelochtes Heunetz stecken

Einen Spiegel der natürlich nicht abfallen oder zerbrechen darf im Gehege platzieren.

Genauer werden die Beispiele unter dem zweiten Link beschrieben (auf Englisch halt).

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Reiten von Eseln

Argumente gegen das Reiten:

  • Schmale Schulter- und Rückenpartie des Esels
  • Esel sind (auch wenn das unnatürlich ist) Lasten- aber keine Reittiere
  • Aufgrund des fast geraden Rückens passen ihm handelsübliche Sättel von Pferden nicht
  • Die meisten Menschen können nicht reiten, einfach draufsetzen ist eine zusätzliche Belastung für das Tier
  • Esel leiden still und können nicht mitteilen wenn sie Schmerzen haben

Aus einem Pferdforum (eseltier.de) hab ich folgende Informationen:
Die Informationen sind wohl von einer Tierärztin, ich übernehme aber keine Gewähr dafür.

  • Das Schulterblatt ist nur über Sehnen und Muskeln mit dem Rumpf verbunden und ein Esel hat im Vergleich zum Pferd eine weniger geschwungene Wirbelsäule
  • Außerdem hat ein Esel einen geringeren Drehpunkt des Schulterblattes als ein Pferd (das einfach mal googlen).
  • Die Winkelung des Schulterblattes zur Wirbelsäule (Widerrist) liegt bei fast 90°, was den Ansatz der Muskulatur, die Stoßdämpfung und die Kraftübertragung verändert.
  • Ein Esel hat eine lange Brücke und kurze stabilisierende Ständer: Je kürzer die Brücke im Vergleich zu den Ständern ist und je stabiler diese Ständer, umso mehr kann ein Tier tragen .

Argumente für das Reiten

  • Kleinere Kinder kann man durchaus auf einen Esel wenn er geeignet ist setzen (max. 20% vom Körpergewicht des Esels)
  • Für die Kinder ist es natürlich immer was besonderes mal auf einen Esel geritten zu sein
  • Esel können natürlich grundsätzlich Lasten tragen
  • langsamer, ruhiger Schritt der Esel
  • Geduld der Esel
  • Esel sind schmaler (und natürlich im Durchschnitt kleiner) als Pferde so dass das Aufsteigen leichter geht und das Tier besseren Halt bietet, allerdings kann man bei entsprechender Haltung auch schnell über den Hals rutschen

Das Thema wird zwischen Befürworten und Gegnern immer heiß und hitzig diskutiert, unter dem Strich denke ich aber dass es objektiv sehr gute Gründe gibt Esel nicht zu reiten.

siehe dazu auch: https://ahiyus.de/wandern-und-reiten/

Quellen:
Anahid Klotz: Esel und Mensch
eine Osteopathin, nach deren Aussage Pferde schon unter dem reiten leiden und das bei Eseln noch schlimmer ist
eine Aussage von Thekla Friedrich die ich im Eseltier.de – Forum gefunden habe Link dahin
Judith Schmidt: Der Esel in der tiergestützten Intervention

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Kälteempfinden von Eseln

Esel spüren laut einer Studie die Kälte wohl mehr als bisher angenommen. Sie sind in geringerem Maße als Pferde in der Lage sich an die Kälte und Nässe anzupassen und benötigen daher im Winter besonderen Schutz. Die Forscher nahmen im März, September und Dezember Haarproben von den Tieren und maßen Gewicht, Länge und Breite des Haares als Indikatoren für die Isolationseigenschaften des Haarmantels. Sie fanden keinen signifikanten Unterschied im Haarkleid der Esel über die Jahreszeiten. Alle drei Messungen der Isolationseigenschaften der Haarproben zeigten, dass Esel keinen Wintermantel bilden. Das Haar der Esel war im Winter deutlich leichter, kürzer und dünner als das von Pferden und Maultieren. Im Gegensatz dazu änderten die Haare der Pferde zwischen den Jahreszeiten erheblich und wurden im Winter dicker. Esel sind trotz ihres flauschigen Aussehens nicht so isoliert wie Ponys.

Der Artikel sagt wie gesagt auch aus dass es bei Maultieren und Pferden zu großen saisonalen Veränderungen im Haarkleid kommt, nicht aber bei Eseln. Esel bekommen aber eindeutig mehr Fell im Winter, das weiß jeder Eselbesitzer. Ich stell das mal zur Diskussion.

In der zugrunde liegenden Studie steht als Schlussfolgerung: „Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass Esel nicht in der Lage sind das Gewicht, die Länge und die Breite der Haare in Abhängigkeit von kälterem Winterwetter wesentlich zu verändern. Daher stützen diese Daten die Notwendigkeit, getrennte Maßnahmen für Esel und Pferde, die in gemäßigten Klimazonen leben, zu ergreifen. …“

Aber wie gesagt: Esel bekommen Winterfell. Das ist Fakt.

https://www.horsejournals.com/horse-care/seasonal-care/spring/donkeys-feel-cold?fbclid=IwAR1TqrSYWMFz6puD-_tLvHR9sNVai7zpvoOgKVbsCjKuH548w7mJ6FRuhbA

Der Fachartikel dazu: https://onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1111/evj.12775

Esel als Herdenschutztiere

Seit 4 Jahren nun engagiert sich die Noteselhilfe gegen Esel als Herdenschutztiere, bisher leider mit mäßigem Erfolg. Gründe gibt es viele Esel nicht als Herdenschutztiere einzusetzen. Die eiweiß- und kohlehydratreichen Weiden die für Esel nicht geeignet sind (verursacht Fettleibigkeit, Hufrehe usw), der fehlende Unterstand (Esel haben keine wasserabweisende Fettschicht unter dem Fell), der feuchte Untergrund verursacht Hufprobleme usw. Außerdem – Esel sind Herdentiere und dürfen nicht einfach allein zu Schafen gestellt werden.

Es gibt dabei viele Missverständnisse. Auch wenn Esel teilweise aggressiv gegenüber Hunden reagieren (unsere sind da ganz relaxt), so greifen sie als Herdenschutztiere keine Wölfe an. Hunde wiederrum agieren und reagieren ganz anders als Wölfe. Weitere Informationen erhält man im Noteselkurier vom Januar 2019 (PDF, ab Seite 8). Der Noteselkurier kann hier angesehen werden. Flyer zum Thema können von der Noteselhilfe bestellt werden.

Informationen dazu von der Noteselhilfe [Pdf]: https://www.noteselhilfe.org/cms/wordpress/wp-content/uploads/2019/02/Esel-als-Herdenschutztiere_neu.pdf

Platzbedarf von Eseln

Immer wieder sieht man Esel die auf zu engem Raum gehalten werden, teilweise einen Stall haben (im Extremfall auch ohne Tageslicht) aber kaum Auslauf. Eben weil Esel sehr soziale Tiere sind und sich z.B. bei einem Streit auch mal aus dem Weg gehen können müssen ist die Größe des Auslaufs ein wichtiges Haltungskriterium.

Es gibt verschiedene Haltungsempfehlungen für Esel, z.B. von der Noteselhilfe, dem Land Niedersachsen, der IGEM (Interessengemeinschaft der Esel- und Mulifreunde) und der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz (TVT). Die Noteselhilfe und das Land Niedersachen geben folgende Empfehlungen:

  • mindestens 500 m² ständig zur Verfügung stehenden Auslauf für 2 Tiere, für jedes weitere Tier je 150 m² dazu
  • Stallfläche pro Tier (2 x Widerristhöhe)², mindestens 5 m²
  • mindestens 150 m² staunässefreie Fläche im Auslauf
  • equidentaugliche Einzäunung (Wild- und Schafsgitter sind nicht zulässig bzw. nur mit Abstandshalter und Stromlitze davor

„ständig“ heißt eben auch im Winter. Mir sind Fälle bekannt bei denen Esel über den Winter im Unterstand eingesperrt sind. Ich habs auch selbst schon erlebt dass die Tiere innerhalb von kurzer Zeit immer aggressiver untereinander wurden wenn der Platz zu gering ist und sie sich z.B. bei Streitigkeiten nicht mal aus dem Weg gehen können.

Die TVT (deren Empfehlungen die Veterinärämter als Entscheidungshilfe mit zu Hilfe nehmen) schreibt in ihren Empfehlungen u.a. „… Den neugierigen und bewegungsfreudigen Tieren müssen vielfältige Anreize zu mehrstündiger täglicher freier Bewegung durch ausreichend große Auslauf und Weideflächen sowie auch entsprechende Beschäftigungsmöglichkeiten geboten werden. …“

Die Noteselhilfe vermittelt oder bringt die Tiere nur dort unter wo die oben genannten Bedingungen erfüllt sind!

Mich haben in meiner Meinung auch einige die sich in dem Bereich sehr engagieren sehr bestärkt.

Leider sind das alles nur Empfehlungen, es gibt darüber noch kein Urteil das den Platzbedarf rechtsverbindlich vorschreibt. Wäre schön wenn das irgendwann einmal geschehen würde (es gibt bereits so ein Urteil was die Einzelhaltung von Eseln betrifft nachdem Esel nur mindestens zu zweit gehalten werden dürfen).

Haltungsempfehlungen von der Noteselhilfe
Haltungsempfehlungen vom TVT [pdf]
Haltungsempfehlungen vom Tierschutzbund [pdf]
Haltungsempfehlungen vom Land Niedersachsen [pdf]

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Einzelhaltung von Eseln

Man kann es nicht oft genug sagen weil es leider immer noch Gang und Gäbe ist: Man soll und muss Esel immer mindestens zu zweit halten. Einzelhaltung verstößt laut einem Urteil (Az.: 6 K 1531/13.TR) vom 16.06.2014 gegen das Tierschutzgesetz (nachzulesen u.a hier). Esel die länger allein gehalten werden weisen in der Regel Verhaltensauffälligkeiten auf. Außerdem ist es schwer solche Esel wieder zu vergesellschaften. Auch ein Pferd ist kein Ersatz (sogenannter Beisteller) – beide sprechen eine völlig andere Sprache (Mimik, Gestik, Laute) und haben auch unterschiedliche Bedürfnisse (Futterverwertung und Futtermenge, Esel brauchen einen Unterstand bei Regen usw).
Leider sieht man das immer wieder dass Esel einzeln gehalten werden. Ich hab schon Berichte gelesen wie sehr Esel nach Einzelhaltung in einer Eselherde aufgeblüht sind und solche Berichte sind sehr berührend.

Was man tun kann wenn man so etwas sieht steht in einem eigenen Beitrag.

Es gibt außerdem auch jede Menge Argumente Esel NICHT als Herdenschutztiere einzusetzen, nachzulesen u.a bei der Noteselhilfe [Pdf].

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Schlachtesel kaufen

„Esel dringend zu verkaufen sonst kommt er in den nächsten Tagen zum Schlachter“
Solche Meldungen liest man eigentlich ständig. Es geht dabei oft, nicht immer, darum bei den Menschen Mitleid zu erregen. In Wirklichkeit steckt dahinter ein Geschäftsmodell, ein Geschäft das leider immer größere Ausmaße annimmt. Sehr oft wird auch gar nicht geschlachtet sondern ein Käufer soll durch die Drohung nur zum Kauf gezwungen werden. Da das Tier als Schlachttier deklariert ist haftet der Besitzer auch nicht für Krankheiten des Esels und oft genug sind die Tiere krank. Es gibt also keine Gewährleistung.
Letztlich ist es ein moralisches Dilemma, kauft man so ein Tier rettet man sein Leben, dann aber unterstützt man die Händler. Hat man das eine Tier freigekauft kommt das nächste nach. Würde keiner mehr Schlachttiere kaufen gäbe es auch bald keine Händler mehr. Natürlich werden Esel geschlachtet, die meisten landen aber wenn sie nicht freigekauft werden wieder irgendwo auf dem Markt.
Also – sollte man so etwas unterstützen? Nein!

Es gibt allerdings auch Besitzer denen der Verkauf des Tieres zu aufwändig ist. In diesem Fall ist es dann natürlich nicht verwerflich das Tier vor dem Schlachter zu retten. In dem Fall kann man auch dem Schlachter einen Ausgleich für den entfallenden Gewinn zahlen. Leider gehen diese Esel in dem oben genannte Geschäft mit unter. Will man solche Esel retten ist eine gründliche Recherche über den Händler, den Schlachter etc notwendig.

Es gibt auch Schlachter die eine Ankaufsuntersuchung anbieten, was eigentlich ein Paradoxon ist. Man will das Leben des Tieres retten, würde man es dann nicht nehmen wenn die Ankaufsuntersuchung negative Ergebnisse liefert? Das heißt auch dass bei Schlachttieren aufgrund von Krankheit oft mit erheblichen Folgekosten zu rechnen ist.

Verstöße gegen das Tierschutzgesetz

Verantwortlich für die Ahndung von Verstößen gegen das Tierschutzgesetz ist das Veterinäramt in dem Landkreis in dem der Stall sich befindet. Man kann dort auch Verstöße anonym melden. Wichtig ist Beweise zu sichern, also Fotos und Videos zu machen, gut sind auch Augenzeugen die eine eidesstattliche Erklärung abgeben können und Protokolle.

Das Veterinäramt wiederum nimmt unter anderem die Haltungsempfehlungen der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz (TVT) mit als Entscheidungshilfe. Auf deren Webseite kann man sich die Haltungsempfehlungen für die verschiedenen Tierarten durchlesen.

Außerdem gibt es noch Haltungsempfehlungen von der Noteselhilfe, vom Tierschutzbund [pdf] und vom Land Niedersachsen [pdf].


Weitere Links und Anmerkungen:

Pferde brauchen täglichen Auslauf (gilt das auch für Esel?). Etwas ausführlicher hier [pdf]. Mein Lieblingssatz dazu was Esel betrifft aus den Haltungsempfehlungen vom TVT:
„… Den neugierigen und bewegungsfreudigen Tieren müssen vielfältige Anreize zu mehrstündiger täglicher freier Bewegung durch ausreichend große Auslauf und Weideflächen sowie auch entsprechende Beschäftigungsmöglichkeiten geboten werden. …“

Informationen über den Platzbedarf von Esel von der Noteselhilfe [pdf].

Auch eine Einzelhaltung von einem Esel verstößt gegen das Tierschutzgesetz.

Ergänzungen zu den TVT-Leitlinien für Pferde und Esel vom Bund der Jugendfarmen und Aktivspielplätze [pdf].

Checkliste für Eselhalter von der IGEM.

Das Tierschutzgesetz.

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